Selten, dass Studien überraschen. Jetzt ist eine Studie der Universität Leipzig zur Kommunikation im Mittelstand erschienen, die wirklich überrascht. Oder eher verblüfft. Mehr als die Hälfte der befragten Kommunikationsverantwortlichen sind laut dieser Studie mit der Kommunikation ihres Unternehmens nicht zufrieden. Das ist hart. Aber jetzt kommt’s noch härter: Sie ändern nichts daran. Versteht das einer? Warum machen es die Mittelständler nicht einfach besser?
Keine Zeit, kein Geld, keine Strategie
Auch auf diese Frage liefert die Studie Antworten: Zu wenig Zeit bei den Zuständigen (56,1%); Der Beitrag von Kommunikation im Mittelstand zum Unternehmenserfolg lässt sich nicht nachweisen (47,4%); Es fehlt eine übergeordnete Kommunikationsstrategie (46,8%); Das Kommunikations-Budget ist zu gering (41%); Die Sinnhaftigkeit von Kommunikation wird von der Geschäftsleitung nicht erkannt (26,1%).
Wie lange kann das noch gut gehen?
Und was heißt das jetzt? Unternehmen nehmen es in Kauf, gar nicht oder schlecht zu kommunizieren, weil Zeit, Geld und Strategie fehlen. Und weil die Unternehmensführung den Sinn nicht sieht, überhaupt zu kommunizieren. Fragt sich nur, wie lange das noch gut geht? Ich sage: nicht mehr lange. Denn der Sinn wird spätestens dann klar, wenn Wettbewerber die besseren Mitarbeiter bekommen, weil diese eine Arbeitgeber-Marke haben und klar kommunizieren. Oder dann, wenn der Wettbewerb Marktanteile gewinnt, weil er seine Kunden und Interessenten mit Informationen versorgt, die für diese relevant sind. Während das eigene Unternehmen in der Bedeutungslosigkeit versinkt.
Stellt sich noch die Frage: Wann ist Kommunikationsarbeit erfolgreich? Vereinfacht ausgedrückt: Wenn Interessenten, Kunden und Mitarbeiter zum richtigen Zeitpunkt über den richtigen Kanal genau die Informationen erhalten, die sie in diesem Moment brauchen. Und wenn diese Informationen dann Handlungen auslösen, die in letzter Konsequenz zum Kauf oder zur Bewerbung führen. Somit stärkt strategische Kommunikation nachhaltig den Unternehmenserfolg. Spätestens jetzt dürfte die Sinnhaftigkeit nicht mehr in Frage gestellt werden.
In vier Schritten zu einer erfolgreichen Kommunikation im Mittelstand
Und jetzt nehmen wir noch die anderen Hindernisse unter die Lupe, die einen Mittelständler davon abhalten, erfolgreiche Unternehmenskommunikation zu leisten.
- Keine Strategie: Eine übergeordnete Kommunikationsstrategie kann man erarbeiten. Am besten mit Hilfe eines Kommunikations-Dienstleisters, der die Methodik kennt und den Blick von außen hat.
- Erfolg nicht nachweisbar: Wenn die Kommunikationsziele und Strategie feststehen, kann man den Erfolg der Kommunikation messen. Heute, im digitalen Zeitalter, besser denn je. Und zwar kontinuierlich.
- Keine Zeit: Eine Strategie schafft Klarheit. Klarheit in der Themenwahl, aber auch in den Verantwortlichkeiten und Prozessen. Somit gewinnen die Zuständigen Zeit.
- Jetzt bleibt nur noch das letzte Hindernis: zu wenig Budget. Aber auch das lässt sich schnell aus dem Weg räumen. Wenn die Sinnhaftigkeit erkannt ist, eine Strategie vorliegt, der Kommunikationserfolg messbar wird und die Kommunikationsverantwortlichen Zeit fürs Wesentliche gewinnen, dann wird auch das Budget bereitgestellt, das nötig ist.Wetten?
Nachzulesen ist die Studie zur Mittelstandskommunikation unter: de.slideshare.net/communicationmanagement